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1. Geschichte des preußischen Vaterlandes - S. 12

1888 - Berlin : Hertz
]2 Markgrasschaft Brandenburg; Jatzo. die Vesten gehabt hatte, wurde ihm vom Kaiser in seinen neuen Erwerbungen die volle Herzogsgewalt übertragen, dazu noch das Erzkämmereramt i m d e n t s ch e n Reich, wodurch er ganz in die Reihe der großen Reichsfürsten eintrat (1143). So war das brandenburgische Land die Grundlage neuer Macht und neuen Glanzes für ihn geworden und er fühlte, daß es nur von ihm abhiuge, durch Erweiterung und Befestigung seines neuen Besitzes eine noch glänzendere Zukunft für sich und seine Nachfolger zu begründen. Sein ganzes Bestreben war von jetzt auf die Unterwerfung der Länder bis an die Oder hin gerichtet, wozu ihm bald willkommene Hülfe geboten wurde. Als Kaiser Konrad im Jahre 1147 seinen Zug ins heilige Land unternahm, vereinigte sich Albrecht mit andern nordischen Fürsten, besonders mit Heinrich dem Löwen und dem König von Dänemark, so wie mit einer großen Anzahl geistlicher Fürsten, um seinerseits einen Kreuzzug in der Nähe auszuführen; sie beschlossen, dem Christenthum unter den Slaven eine größere Verbreitung zu verschaffen. Gleichzeitig führte zu diesem Zweck Heinrich der Löwe ein Heer gegen die Obotriten, Albrecht der Bär ein anderes nach Pommern hinein; aber der Erfolg ihres Unternehmens scheiterte zum großen Theil an der Eifersucht der einzelnen Theilnehmer, welche mehr auf eigene Ehre und Bereicherung, als auf die Förderung des Christenthums bedacht waren. Zwar machten die Pommern nach zweijährigem Kampf Frieden, und versprachen dem Christenthum treu zu bleiben, dagegen wurden die Obotriten noch lange vergeblich bekämpft. Selbst in dem von Albrecht bereits eroberten Lande, in Brandenburg, mußte noch einmal das Schwert gezogen werden. Als er sich nämlich zur Vermählung des großen Hohenstaufenkaisers, Friedrich l.z nachwürz-bnrg begeben hatte, empörte sich Jatzo (oder Jaczo), ein Neffe des verstorbenen Pribislav, und riß einen großen Theil der Wenden mit sich fort. Es gelang ihnen sogar, sich der Veste Brandenburg zu bemächtigen, — aber Albrecht eilte im Stnrm herbei, eroberte die Burg wieder und zerstreute das wendische Heer. Jatzo selbst mußte uach Pommern fliehen. An Jatzo's Namen knüpft sich eine alte Sage von dem sogenannten Schildhorn, einer Anhöhe auf einem Vorsprung der Havel in der Nähe von Pichelsdorf bei Spandau. Die Sage erzählt: Als es zwischen den Christen und den heidnischen Wenden in jenen Gegenden zum Kampf gekommen, sei den Heiden beim Anblick des Kreuzes auf den feindlichen Fahnen plötzlich aller Muth gesunken. Jatzo, als er alle die ©einigen fliehen sah, wollte gleichfalls davon sprengen, aber dicht von den Feinden gefolgt, sah er seinen Weg durch die Havel versperrt. Da ruft er den Gott der Christen um Rettung an und gelobt, ihm zu dienen, wenn er den Feinden entrinne. Jenseits sieht er einen Vorsprung weit in den Fluß hineinreichen und muthig stürzt er sich mit dem Roß und der schweren Rüstung in den Strom, um jenen Punkt zu erreichen. Wie durch ein Wunder trägt ihn das Pferd ans jenseitige Ufer; dort angekommen sinkt er voll Dank gegen den Christengott auf die Kniee und hängt seinen Schild an einem Baum auf zum Zeichen, daß er fortan nicht mehr gegen die Christen kämpfen wolle. Deshalb heißt der Ort das Schild Horn, und König Friedrich Wilhelm Iv. hat dort vor mehreren Jahren eine Säule mit einem Schild, von einem Kreuz überragt, errichten lassen. Albrecht der Bär führte in dem wieder eroberten Lande eine strenge

2. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 33

1907 - Leipzig : Freytag
33 Arnold so zornig, da er dem Knechte zwei-Finger zerschlug. Er floh ins Gebirge; Landenberg aber lie dem armen alten Vater Arnolds beide Augen ausstechen. der diese und andere Grausamkeiten der Vgte emprt, versammelten sich drei und dreiig wackere Männer aus allen drei Kantonen in einer finstern Nacht auf dem Rtli. Das ist eine einsame Bergwiese am Ufer des Vierwaldsttter Sees. Hier gaben sie sich das feierliche Versprechen, in der nchsten Neujahrsnacht die Vgte aus dem Lande zu jagen. Tells Apfelschu. Unterdessen wollte Geler die Gesinnung des Volkes auf die Probe stellen. Er lie eine Stange errichten mit einem Hute darauf und befahl, da jeder Vorbergehende vor dem Hute die Knie beugen sollte. Ein biederer Landmann, namens Wilhelm Tell, ging mit seinem Shnchen vorber und miachtete den schimpflichen Be-fehl. Ergriffen und vor den Vogt gefhrt, wurde er von diesem dazu verurteilt, feinem fechsjhrigen Knaben einen Apfel vom Kopse zu schieen. Der Vater wollte lieber sterben, als das tun. Aber Geler drohte, beide zu tten, wenn er noch lnger zaudere. Da nahm der gengstigte Vater zwei Pfeile aus dem Kcher, legte einen auf den Bogen und zielte. Und siehe, Tell tat einen Meisterschu. Getroffen flog der Apfel vom Kopfe, dem Kinde aber war kein Haar gekrmmt. Geler aber fragte finster: ..Wozu war der zweite Pfeil bestimmt?" Tell gab erst eine ausweichende Antwort; dann aber sprach er: So wisse denn: Htte der erste Pfeil das Haupt meines Kindes durchbohrt, fo wrde der zweite dein Herz sicher nicht verfehlt haben." Da wurde Geler zornig; er lie Tell gefesselt in einen Kahn bringen, um ihn auf sein festes Schlo jenseits des Vier-waldsttter Sees zu bringen, wo er weder Sonne noch Mond sehen sollte. Geler selbst stieg mit in den Kahn. Die Befreiung. Als sie mitten aus dem See waren, erhob sich ein gewaltiger Sturm. Tell war ebenso berhmt als Ruderer wie als Schtze. Deshalb befahl Geler, da man seine Fesseln lse, damit er das schwankende Fahrzeug fhre. Tell lenkte den Kahn gegen eine Fels-platte, die am Ufer in den See vorsprang. Als er nahe genug war, lie er das Ruder fallen, griff hurtig nach seinem Bogen und sprang mit einem khnen Satz auf die Platte. Im Abspringen aber hatte er den Kahn weit in die Wellen zurckgestoen. Jedoch konnte sich der erschrockene Vogt noch an einer andern Stelle ans Land retten. Rachedurstig ritt er seines Weges. Da hatte sich in einem Hohlwege Tell mit seinem Bogen aufgestellt. Er frchtete, Geler wrde sich an seinem Weib und seinen Kindern rchen. Um diese zu schtzen, beschlo er, ihn zu tten. Und als er nahe genug gekommen war. scho er ihm den Pfeil durchs

3. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 10

1907 - Leipzig : Freytag
10 Aber Bereswinde brachte es zu frommen Klosterfrauen, wo es auf den Namen Odilia getauft ward und gleichzeitig das Augenlicht erhielt. Whrend Odilia im stillen Kloster zur blhenden Jungfrau heranwuchs, hatte Attich auch mehrere Shne bekommen. Deshalb dachte Bereswinde' sein Zorn wrde sich gelegt haben, und erzhlte ihm, was mit Odilia geschehen war. Gleichzeitig bat sie ihn, er mchte seine Tochter jetzt nach Hause zurckkehren lassen. Aber Attich ergrimmte so sehr, da er seinen ltesten Sohn Hugo, der ebenfalls Frbitte fr seine Schwester einlegte, im Zorn erschlug. Bald jedoch bereute er seine rasche Tat, und, um die-selbe wieder gut zu machen, lie er jetzt Odilia kommen. Von jetzt an lebte sie auf der Burg ihres Vaters, und der Ruf ihrer Schnheit und Tugend verbreitete sich weithin. Deshalb kamen viele Ritter und Grafen und hielten um ihre Hand an. Doch Odilia wies sie alle ab. Denn sie hatte im Kloster das Gelbde abgelegt, nur Gott allein zu dienen. Aber Attich war mit der Weigerung seiner Tochter nicht zufrieden und wollte sie zur Ehe mit einem reichen Grafen zwingen. Da beschlo Odilia zu fliehen. Doch Attich verfolgte sie mit seinen Kriegsknechten, und bald hatte er die Flchtige in einem Tale des Schwarzwaldes er-reicht. Erschreckt floh die Jungfrau den Abhang eines Berges hinan. Allein bald verlieen sie ihre Krfte, und sie sank erschpft zu Boden. In ihrer hchsten Not betete sie zu Gott, er mchte sie vor ihren Ver-folgern beschtzen. Und siehe da! Durch ein Wunder ffnete sich der Fels, nahm die Jungfrau in sich auf und schlo sich wieder hinter ihr. Als das Attich sah, rief er gerhrt seine Tochter mit Namen und gelobte, sie nicht mehr zur Ehe zu zwingen. Abermals tat sich der Fels auf, und in der ffnung erschien Odilia im Glnze ihrer Schnheit. Attich um-armte seine Tochter und schenkte ihr das Schlo Hohenburg samt allem, was zur Grndung eines Klosters ntig war. Odilia war lange Zeit Vorsteherin des Klosters, welches heute noch auf dem Odilieuberge liegt. Es ist einer der schnsten Punkte des Elsasses nahe bei der Stadt Oberehnheim 6. ttila, König der Hunnen. Die Hunnen. Die Hunnen waren ein wildes Reitervolk, das im Jahre 375 aus Asien in Europa einfiel. Sie waren klein und hlich, aber von groer Krperkraft. Ihre Kpfe waren dick mit gelben, schmutzigen Gesichtern, kleinen, schiefen Augen und plattgedrckten Nasen. Die Gesichter waren noch entstellt durch zahllose Narben. Denn man zerschnitt und zerkratzte den Knaben die Wangen, um den Bartwuchs zu verhten. Bekleidet waren sie mit Tierfellen, die sie so lange auf dem Leibe trugen, bis sie in Fetzen herabfielen. Ihre Speisen wurden ohne

4. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 26

1907 - Leipzig : Freytag
26 der erzrnte Herrscher keine Milbe mehr. Die Brger muten ihre schne Stadt verlassen, und diese wrbe ihren Nachbarn zur Plnberung berlassen. Trme, Mauern und ffentliche Gebube wrben niebergeriffen, und nach wenigen Tagen bot bte einst blhenbe Stadt einen schrecklichen Anblick bar. Das Reichsfest zu Mainz. Nach langen Kmpfen schlo Friedrich enblich Frieden und Freuubfchaft mit den italienischen Stbten. Sie muten den Kaiser als ihren Ober-Herrn anerkennen, und Friedrich be-willigte ihnen wichtige Rechte und Freiheiten. Voll Freude feierte der Kaiser um Pfingsten des Jahres 1184 zu Mainz ein glnzenbes Friedens* fest. So ein Fest hatte man noch nicht gesehen. Es waren erschienen die Fürsten und Bischfe des ganzen groen Reiches; frembe Gefanbte aus England, Frankreich, Italien und andern Lndern, alle mit zahlreichem Gefolge; ferner fo viel Grafen und Ritter, da ihre Zahl auf 70 000 geschtzt wurde. Dazu kamen zahl-reiche Snger, Dichter, Spielleute und allerlei fahrendes Volk. Alle waren Gste des Kaifers. Um sie alle unterzubringen, hatte man in der Nhe von Mainz zwischen Rhein und Main eine prchtige Stadt aus Zelten gebaut. In der Mitte erhob sich ein Holzpalast fr den Kaiser und da- 9166. Ii. Friedrich B-rwrossa, ne6en eine groe Kirche. Ungeheuere Vorrte an Wein und Speisen waren zur Bewirtung aufgespeichert. Das Fest dauerte drei Tage. Am ersten Pfingstfeiertage begab sich der Kaiser, begleitet von seiner Gemahlin Beatrix und seinem gekrnten Sohne Heinrich in die Kirche. Glnzende Gastmhler beschlossen diesen Tag. Am zweiten Tage fanden gleich nach der Frhmesse glnzende Turniere statt. An 20 000 Ritter mit strahlenden Rstungen und schnen Rossen maen sich im Zweikampf. Auch die jungen Shne des Kaisers, die noch Knappen waren, zeigten ihre Kraft. Darauf wurden sie feierlich zu Rittern geschlagen. Reiche Geschenke an Gold und

5. Erzählungen aus der Deutschen Geschichte - S. 77

1874 - Hadersleben : Westphalen
eröffneten die Dänen das Feuer; die Preußen aber beantworteten die erste Kartätschlage mit donnerndem Hurrah, sprangen, sobald die Tiefe des Wassers es gestattete, auö den Booten, wateten an's Land und warfen sich^ stürmend auf die feindlichen Schanzen, solcher Tapferkeit vermochten die ^-änen nicht zu widerstehen; sie zogen sich in ein nahes Gehölz zurück und riesen durch Feuerzeichen die gesammte Besatzung der Insel zur Hülfe. Mittlerweile wurden aber rasch mehr preußische Truppen herübergeschifft, auch Artillerie und Kavallerie auf je zwei mit einander verbundenen großen Kähnen; das feindliche Panzerschiff „Rolf Krake,' welches den Nebergang hindern wollte, wurde durch Artillerie vom Ufer aus vertrieben. Die Dänen wurden jetzt, trotz tapferer Gegenwehr, rasch zurückgedrängt, und in wenig Kunden war die ganze 2>nfd jnit der Stadt Sonderburg erobert. Die Dänen flüchteten sich auf ihre Schiffe. Ganz Europa staunte über diese kühne, unvergleichliche Waffenthat; die Dänen fühlten sich selbst auf ihren Inseln nicht mehr sicher und beeilten sich, Friedensvorschläge zu machen. Schon am 19. Juli kam, nachdem noch^die schleswigschen Nordsee-Inseln befreit und ganz Jütland erobert war, ein Waffen-stillstand zu Stande, auf welchen am 30. October der Friede zu Wien folgte. Dänemark trat die Herzogtümer Schleswig-Holstein und Lauenburg an Preußen und Oesterreich ab, welche dieselben zunächst gemeinschaftlich verwalteten. Im Vertrage von Gastein einigte man sich aber 1865 dahin, daß Oesterreich seinen Antheil an Lauenburg für eine Summe Geldes an Preußen abtrat; Schleswig kam unter preußische, Holstein unter österreichische Verwaltung. -63. Der deutsche Krieg von 1866. Der Vertrag von Gastein vermochte incbt die Zwistigkeiten zu beseitigen, welche scheinbar aus dem gemeinschaftlichen Besitz von Schleswig-Holstein zwischen Preußen und Oesterreich entstanden waren; der Grund derselben lag tieser: in dem Streben beider Mächte nach der Herrschaft in Deutschland. Oesterreich bereitete, wo es konnte, Preußen Ungelegenheiten, begünstigte deshalb auch die Erbansprüche des Prinzen von Augustenburg, welche Preußen nicht anerkennen konnte. Als hierüber wieder Streit entstand, fing Oesterreich plötzlich an zu rüsten und durch Verhandlungen sich die Hülfe der übrigen deutschen Staaten zu sichern. Als Oesterreich seine Rüstungen vollendet hatte, rief es die holsteinischen Stände zusammen, um Über die Erbfolgefrage zu beschließen. Das konnte Preußen nicht zugeben, und als die preußischen Truppen in Holstein einrückten, um Preußens Recht zu wahren, ries Oesterreich die Hülse des deutschen Bundes an. Am 14. Juni 1866 beschloß die Bundesversammlung mit Stimmenmehrheit die Bundesexecution gegen Preußen, und dieses erklärte den deutschen Bund für aufgelöst. Rasch besetzten die preußischen Truppen die feindlichen norddeutschen Staaten Hannover, Kurhessen und Sachsen. Die hannoversche Armee wurde, nach::nt sie am 27. Juni bei Langensalza gegen eine kleinere preußische Heeresabtheiluug siegreich gekämpft hatte, umzingelt

6. Antike und germanische Sagen, Erzählungen aus der brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 22

1909 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
22 I. Griechische Sagen. § ii. Patroklos. Hektor focht in dem neuen Kampfe so gewaltig, daß er die Griechen vollständig besiegte. Sie zogen sich endlich hinter ihre feste Lagermauer zurück. Aber Hektor sprengte das Tor durch einen kräftigen Steinwurf. Bald waren die Griechen bis auf ihre Schiffe zurückgedrängt, und schon ließ Hektor Feuer herbeiholen, um biefe cmzünben zu lassen. Da kam in der höchsten Not den Griechen unverhoffte Hilfe. Achilles' tapferer Freunb Patroklos hatte vor seinem Zelte ftehenb den Kampf und die Nieberlage der Griechen mitangesehen. Ta war ihm weh ums Herz geworben. Er begab sich zu Achilles und flehte ihn um Erbarmen mit seinen Lanbsleuten an. Enblich ließ sich der erweichen und erlaubte Patroklos, in den Kamps mit feinen Scharen einzugreifen. Ja, er gab ihm auch noch feine eigene gewaltige Rüstung mit. Doch verbot er ihm, die Feinde aus das freie Feld hinaus zu verfolgen. Eile tat not. Denn schon ging das Schiss des starken Aias in Flammen aus. Hektor selbst hatte es angeziinbet und den Helben aus das äußerste Ende des Schisses getrieben. Als nun Patroklos heraneilte mit feinen kampffrohen, frifchen Scharen, glaubten die Trojaner, Achilles selbst käme heran und begannen zu fliehen. Bald besanb sich das ganze trojanische Heer auf wilber Flucht. Auch Hektor würde von dem Strom der Flüchtlinge mit fortgerissen. Da ließ sich Patroklos von seinem Kampseiser zu weit fortreißen, er folgte den Feinden aufs offene Feld, ja bis dicht vor Troja. Hier stellte sich ihm endlich Hektor entgegen und tötete ihn nach kurzer, tapferer Gegenwehr. Schnell zog er dem Toten die schöne Rüstung ab, und gerade wollten die Trojaner den Leichnam in ihre Stadt ziehen, als die Führer der Griechen herbeilten. Aber auch sie wären zurückgeschlagen worden, wenn nicht Achilles selbst sich in der Ferne gezeigt hätte. Da gelang es, wenigstens bat Toten zu retten. § 12. Hcbilles nimmt am Kampf wieder teil, Rektors Cod. Achilles war * nun voller Wut und Rache um seinen toten Freunb. Seine göttliche Mutter verschaffte ihm eine kostbare Rüstung, die Hephästos gemacht hatte. Keine Waffe war stark genug, um biefe Rüstung burchbringen zu können. Alsbalb nahm Achilles am Kampf teil. In dem wilb entbrenncnben Kampf, an dem auch die Götter teilnahmen, jagte Achilles die Trojaner in ihre Stadt zurück. Nur Hektor wagte stanbzuhalten. Vergeblich brangeit feine Eltern und feine Gattin in ihn, er solle sich in die Stadt retten. Er blieb braußen. Doch als der entsetzliche Achilles ' daherbrauste, entfiel ihm der Mut, und er floh. Dreimal lief er um die ganze Stadt herum, bis er es wagte, stanbzuhalten. Er sprach seinen Gegner an: „Laß uns einen Eib schwören, ehe wir kämpfen. Siege ich, so will ich bctnen Leichnam den

7. Antike und germanische Sagen, Erzählungen aus der brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 23

1909 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
Kapitel Y. Der Trojanische Krieg. 23 Griechen senden, die ihn dann feierlich bestatten mögen. Siegst du aber, so überlasse meinen Leichnam den Trojanern." Doch Achilles wollte von keinem Vertrag etwas wissen. Im Kampf darauf ist Hektor gefallen. Vergeblich bat der Sterbende noch einmal seinen Besieger um Schonung seines Leichnams. Nur mit Hohn und Spott antwortete Achilles. Da prophezeite ihm Hektor den baldigen Tod. Darauf ist der trojanische Held Hektors (Schl^fung. Zeichnung von John Flaxman. gestorben. Den Toten band Achilles hinten an seinen Streitwagen und schleifte ihn auf feiner Fahrt dem Lager zu. In Troja aber erhob sich lautes Jammergeschrei, während die Griechen frohlockten. § 13. Hcbtlus' Cod. Jetzt bestattete Achilles feinen Freund Patroklos auf das feierlichste. Ein großer Holzstoß wurde aufgerichtet, der Tote oben daraufgelegt, Waffen und Rüstungen daneben gelegt. Dann wurden 12 gefangene trojanische Jünglinge getötet und zu Patroklos' Füßen gelegt, auch Pferde wurden geopfert. Nachdem noch edler Wein gespendet worden, zündete Achilles den Scheiterhaufen an. Hektors Leiche dagegen blieb nnbestattet liegen, um den Hunden und Vögeln zum Fraße zu dienen, doch die Götter schützten sie, daß sie uuverwest und unberührt blieb. Da machte sich der greise Priamos auf und kam nachts ins Lager zu Achill und flehte um seinen Sohn. Und wirklich ließ sich der wilde Held

8. Geschichte des preußischen Staates - S. 115

1900 - Münster i. W. : Schöningh
— 115 — Stellen wurde zu gleicher Zeit gekämpft: im Westen bei Linden au standen Russen und Österreicher, im Norden bei Möckern hielten Blücher und York, im Osteu bei Wachau versuchte Napoleon sein altes Kriegsglück. Seine Kriegskunst schien nochmals den Sieg davonzutragen. Am Nachmittage bereits schickte er Siegesboten nach Leipzig und ließ die Glocken läuten. Aber mit dem Mute der Verzweiflung gingen die Verbündeten noch einmal gegen die Feinde vor und drängten sie abends in ihre frühere Stellung zurück. Zudem hatten die Franzosen bei Möckern eine völlige Niederlage erlitten. Am 17. Oktober, einem Sonntage, war Waffenruhe. Blücher rückte näher an die Stadt heran. Die Verbündeten zogen Verstärkungen herbei und Napoleon, den sein früheres Schlachten glück doch zu verlassen schien, knüpfte Unterhandlungen an und suchte Österreich aus seine Seite zu ziehen; doch umsonst. Am 18. Oktober wurde der verzweifelte Riesenkampf fortgesetzt. Eine halbe Million Streiter standen sich einander gegenüber, 1800 Kanonen spieen Tod und Verderbens) Napoleon hielt bei Prob sitz er da bet etner Windmühle, und hier wütete der Kampf am fürchterlichsten. So entsetzlich war hier das Blutbad, daß die Kämpfenden ztiletzt nicht mehr über die Haufen der Toten hinwegsteigen konnten. Nachmittags 4 Uhr gaben die verbündeten Herrscher den Befehl, das Stürmen bei Probstheida aufzugeben, da der Sieg schon an mehreren Punkten errungen war. Auch die sächsischen Truppen, welche auf fetten der Franzosen standen, gingen mit klingendem Spiele zu den Verbündeten über. Um 5 Uhr konnte Fürst Schwarzenberg den Herrschern die freudige Nachricht melden: „Wir haben gesiegt dte Franzofen räumen das Schlachtfeld." Die drei Fürsten stiegen von thren Pferden und dankten Gott für den errungenen ß'cr ^°i3°/eon *ra* utit den Trümmern seines Heeres den Rückzug nach Frankreich an, versolgt von den Truppen seiner siegreichen Feinde. Am 19. Oktober begann der Sturm auf die Stadt Leipzig, und da dte einzige Brücke über die Elster in die Luft gesprengt wurde erneuerten sich die Schrecknisse an der Beresina; unzählige Soldaten fanden ihren Tod tu den Fluten des Flnffes. m ®rob waren die Folgeu der Leipziger Schlacht. Napoleons Macht war vernichtet und der Glaube an seine Unbesiea-^ c tion ^en Franzosen besetzten Festungen ergaben stch bis auf Magdeburg und Glogau. Der Rheinbund löste sich ans, v f ^-Oktober kämpften 163 000 Franzosen mit 700 Geschützen; ^ Verbündeten 215300 Mann mit 982 Geschützen entgegen übl Ifiss«V !4?000 Mann. die Verbündeten verfügten ^0 768 Mann mit 1300 Geschützen. In der Schlacht bei ßeitmq standen mehr Deutsche auf Napoleons als ans preußischer Seite. 8*

9. Überblick über die brandenburgisch-preußische Geschichte bis zum Regierungsantritt des Großen Kurfürsten, Allgemeine Geschichte von 1648 bis zur Gegenwart - S. 81

1900 - Leipzig : Hirt
Napoleons Feldzug gegen Rußland. 81 Berlin und Charlottenburg, wo ihr der edle Gemahl eine Ruhesttte be-reitet hat, wie sie ihrer und seiner wrdig ist. Die entschlafene knigliche Dulderin ist als Preuens Schutzgeist in heiliger Erinnerung geblieben. (Fig. 141.) Theodor Krner sang ihr das Grablied: Du schlfst so sanft! Die stillen Zge hauchen Noch deines Lebens schne Trume wieder; Der Schlummer nur senkt seine Flgel nieder, Und heil'ger Friede schliet die klaren Augen. So schlummre fort, bis deines Volkes Brder, Wenn Flammenzeichen von den Bergen ruchert, Itttt (Sott vershnt, die rost'gen Schroetter brauchen, Das Leben opfernd fr die hchsten Gter. Tief fhrt der^err durch Nacht uns zum verderben, So sollen rotr im Kampf uns fjeil erwerben, Da unfte Lnkel freie Männer sterben! Kommt dann der Tag der Freiheit und der Rache, Dann ruft dein Volk, dann, deutsche Frau, erwache, Ein guter (Engel fr die gute Sache." Napoleons Feldzug gegen Rußland. >5m x5ahre 1812 unternahm Napoleon einen Feldzug gegen Ru-land. Preußen und Osterreich muten ihm Heeresfolge leisten. der eme halbe Million Streiter fhrte er ins Feld. Nach mehreren Siegen ruckte er bis Moskau vor und schlug in dem Kreml, dem Palaste der russischen Kaiser, seine Wohnung auf. Den Winter gedachte er dort zu bleiben und im Sommer den Krieg gegen das ungeheure Reich fortzu- 9en'ai..^er *n ^^au fan^ er keine Verpflegung fr seine Soldaten. Die Brger hatten auf Befehl des Kommandanten die Stadt verlassen und alle Lebensmittel mitgenommen. Sobald die Kostbarkeiten in Sicher-hett gebracht waren, lie der Stadtkommandant die Stadt in Brand stecken. Nun sa Napoleon in der Mitte des russischen Reiches ohne Nahrung und Wohnung fr seine Soldaten. Da ein strenger Winter frher als gewhnlich seinen Einzug hielt, blieb dem Kaiser nichts brig, als eilig den Rckzug anzutreten. Die Kosaken setzten ihm nach. Ein groer Teil der Truppen kam durch die Verfolger um, andere sanken vor Klte erstarrt nieder, viele fanden ihren Tod in den Fluten der Beresina; nur etwa 50000 sahen die Heimat wieder. Der russische General Diebitsch, der die Flchtigen verfolgte, schlo in einer Mhle bei Tauroggen an der russischen Grenze mit dem preuischen General York einen Neutralittsvertrag. Dieser Vertrag, der ohne Vorwissen des Knigs geschlossen wurde, war die Einleitung zu dem Bndnisse Preuens und Rulands gegen Napoleon. Dahmen. Leitfaden der Geschichte. Iii. 2. Aufl. c

10. Andeutungen für den vorbereitenden Unterricht in der allgemeinen Geschichte - S. 109

1835 - Stendal : Franzen und Große
109 Peter I., ihm Glanz und Festigkeit zu verschaffen. Sie beförderte den Anbau des Landes, den Handel, die Gewerbe und die Bildungßanstalten des Volks. Ihre Einmischung in die Verwirrungen Polens, wo ste die Parthei der Dissidenten nahm, gab Gelegenheit sich auf Kosten Polens ansehnlich zu bereichern, welches durch die drei Theilungen dieses Reichs geschah, indem 1772 Rußland, Ostreich und Preußen, 1793 Rußland und Preußen, 1795 die zuerst genannten drei Machte sehr beträchtliche Stücke von Polen an sich riffen , wo- durch dieser große Staat 1795 gänzlich und selbst dem Namen nach aufhörte. Minder leicht und nicht so be- deutend wuchs der ausgedehnte russische Staat durch die 2 Kriege mit den Türken. 176. Ausb ruch' d er Revolution in Frankreich. Wahrend Katharina in Osten und Norden so eifrig ihre eignen Vorthcile verfolgte, blieb sie unbe- kümmert um die Angelegenheiten des Westen, wo die 1789 ausgebrochene französische Revolution, vorbereitet durch die Schuld früherer Könige und durch Sittenver- derbniß, genährt durch Frciheitsideen, die der nordameri- kanische Krieg und politische Schriftsteller in Umlauf ge- bracht hatten, nicht bloß den Königsthron in Frankreich umstürzte 1792, sondern die monarchische Verfassung überhaupt bedrohte. Dies erkennend trat Ostreich und Preußen für den unglücklichen Ludwig Xvi., der (21. Jan. 1793) auf der Guillotine sein Leben endigte, zuerst gegen Frankreich auf den Kampfplatz 1792, und Eng- land stiftete eine Coalition der meisten monarchischen Staaten gegen die neue Republik 1793. 177. Erster Coalitionskricg. So mit halb Europa im Kriege, in sich selbst ge- setzlos und ungeordnet und durch Bürgerkrieg in der
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